Deutsche Aidshilfe zu HIV-Zahlen: Versorgungslücken schließen!

20-11-26 Zahlen (Titel)
© Die HIV-Neuinfektionszahlen im Zeitverlauf. Quelle: Epidemiologisches Bulletin 48/2020, Robert Koch-Institut

Um die Zahl der HIV-Infektionen und -Spätdiagnosen weiter zu senken, müssen Engpässe in der Drogenhilfe und bei der Versorgung mit der HIV-Prophylaxe PrEP beseitigt werden. Leicht erreichbare HIV- und HCV-Testangebote müssen ausgebaut werden.

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland lag 2021 wie im Vorjahr bei 1.800 Fällen. Rund 8.600 Menschen wissen nicht, dass sie mit HIV leben, ein leichter Rückgang. Diese Zahlen hat heute das Robert Koch-Institut in seinem Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht.

Dazu sagt Medizinreferent der Deutschen Aidshilfe (DAH), Dr. Axel Jeremias Schmidt, Arzt und Epidemiologe:

„Insgesamt besteht bei den HIV-Neuinfektionen seit 2007 ein rückläufiger Trend. Dass die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben ist, darf nicht über die gegenläufigen Trends in verschiedenen Gruppen hinwegtäuschen, die dringend unsere Aufmerksamkeit benötigen.“

Folgende Entwicklungen gilt es in den Blick zu nehmen:

  • Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei schwulen und bisexuellen Männern liegt bei etwa 1.000 und geht weiter zurück, um rund 100 Infektionen gegenüber dem Vorjahr.
  • Auch die Zahl der unwissentlich HIV-positiven Menschen ist in der Gruppe MSM weiter zurückgegangen.
  • Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei intravenös Drogen konsumierenden Menschen im Jahr 2021 betrug 320 und ist seit 2010 gestiegen; seit 2019 blieb sie auf erhöhtem Niveau konstant. Auch die Zahl der Menschen ohne Diagnose ist in dieser Gruppe gestiegen.

Weiterlesen:

Infografiken zu den statistischen Zahlen HIV 2021
© Deutsche Aidshilfe, 2022