MPOX ("Affenpocken")

‼️ Disclaimer: Informationen aus dem Internet ersetzen keine individuelle Beratung!
- Was ist MPOX?
Bei „Affenpocken“ handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch das Monkeypox-Virus verursacht wird. Die Erkrankung kommt bei Tieren vor, aber auch Menschen können sich anstecken und erkranken.
- Was sind die Symptome?
MPOX verursacht teils schmerzhafte Hautveränderungen (Ausschläge, Knötchen, Bläschen, Pusteln etc.). Diese werden von Symptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Frösteln oder Abgeschlagenheit eingeleitet oder begleitet. Die Erkrankung heilt meist von selbst aus. Die Hautveränderungen können Narben hinterlassen. Schwere Verläufe mit Folgeschäden sind selten.
- Wie wird MPOX übertragen?
Von Mensch zu Mensch wird MPOX hauptsächlich durch engen und längeren Haut-zu-Hautkontakt übertragen, vor allem durch Kontakt mit den Hautveränderungen. Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit in den Bläschen und aus den Wunden, die nach dem Aufplatzen der Bläschen entstehen, sowie der Schorf, der sich darüber bildet.
Da der Schorf infektiös ist, ist MPOX auch durch Gegenstände übertragbar (z.B. Sextoys), oder durch Kontakt mit kontaminierten Textilien (z.B. Kleidung, Bettwäsche, Handtücher). Haupteintrittspforten sind die beim Sex beteiligen Schleimhäute (Analregion, Penis, Mundhöhle, Vulva).
- Wie kann ich mich schützen?
Bei sexueller Übertragung sind die Eintrittspforten die beteiligten Schleimhäute oder Kontakt mit Gegenständen wie Sextoys. Wenn möglich, sollte der Kontakt mit Gegenständen oder Textilien, die länger mit Erkrankten in Berührung waren, vermieden werden. MPOX kann außerhalb des Körpers längere Zeit ansteckend bleiben.
Safer Sex senkt das Risiko, bietet aber keinen 100%igen Schutz.
- Die Impfung: Für wen? Warum? Woher?
Für wen?
Die Impfung wird empfohlen für Männer, die Sex mit häufig wechselnden Männern haben. Außerdem für Laborpersonal, das Kontakt mit infektiösen Proben hat und als infektionsgefährdet gilt.
Wir empfehlen aber auch anderen Menschen mit häufig wechselnden Sexpartner*innen oder Menschen, die regelmäßig Sexpartys oder Swingerclubs aufsuchen, sich mit der Impfung auseinanderzusetzen.
Warum gerade jetzt?
In Deutschland gibt es derzeit nur wenig bekannte MPOX-Fälle und der Impfstoff ist verfügbar. Global steigt die Zahl der MPOX-Fälle immer wieder an und dies könnte auch zu einem Anstieg in Deutschland führen. Da aktuell der Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, könnte eine Impfung zeitnah erfolgen.
Woher?
Die Impfung erfolgt derzeit durch niedergelassene Ärzt*innen, zum Beispiel Hausärzt*innen. Auch PrEP-Ärzt*innen sind häufig gute Anlaufstellen.
Ich habe schon eine Pockenimpfung. Reicht das nicht?
Bis 1976 (BRD) bzw. 1982 (DDR) war die Impfung gegen die echten Pocken (Variola) Pflicht. Diese bietet auch einen Schutz gegen MPOX. Dennoch wird eine Auffrischimpfung empfohlen; in der Regel reicht hier eine Dosis, statt zweien.
- Ich hatte ein Risiko oder bemerke Symptome. Was nun?
Bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt mit Erkrankten ist eine Impfung im Nachhinein noch möglich, um eine Erkrankung oder einen schweren Verlauf zu verhindern. Treten Symptome auf, sollte ein*e Ärzt*in aufgesucht werden. Wird die Erkrankung nachgewiesen, kann eine mindestens 21-tägige Isolation angeordnet werden, bis alle Krusten abgeheilt sind und sich neue Haut gebildet hat.
Während der Isolation sollte auf sexuelle Kontakte verzichtet werden. Außerdem ist es wichtig, die Personen zu informieren, mit denen seit Beginn der Symptome enger Haut-zu-Haut-Kontakt bestand. Nach der Genesung sollten alle Textilien bei mindestens 60°C gewaschen und noch mindestens 8 Wochen Kondome verwendet werden.
- Wie gefährlich ist MPOX für Menschen mit HIV?
Bisher scheinen HIV-Positive unter funktionierender Therapie und mit gutem Immunstatus nicht stärker gefährdet zu sein als andere. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem könnte ein höheres Infektionsrisiko und ein höheres Risiko für einen schwereren Verlauf bestehen. Hierzu fehlen bislang aber noch Daten.
Quellen und weiterführende Infos:
Allgemeine Informationen
Informationen zur Impfung
Weiterführende Informationen
- Ausführliche Infos vom RKI
- Informationen zum Infektionsschutz (BZgA)
- Themenseite des Bundesgesundheitsministeriums
- Leitlinien zu verschiedenen STI (DSTIG)
- DSTIG-Leitfaden für die Kitteltasche (4. Auflage, 2023/24)
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